Diese Methode nutzt Schieberegler, um gleichzeitig zwei Dinge zu erreichen: Du kannst die Pegel vorhandener Mod-Routings anpassen und auch neue Mod-Routings erstellen, indem du einfach einen Schieberegler bewegst. So kannst du mehrere Kombinationen von Mod-Quellen ausprobieren und schnell beurteilen, wie sich deren kombinierte Einflüsse auf einen einzelnen Parameter auswirken.
TIPPS
- Alle Routings auf einmal entfernen: Klick mit der rechten Maustaste auf das Pluszeichen (+) eines Reglers und wähle dann „Remove All“ aus dem Aufklapp-Menü.
- SC 101: Der Modulator-Sidechain (SC) ist erst sichtbar, nachdem ein entsprechender Modulationsbetrag hinzugefügt wurde. Er ermöglicht die Modulation eines Modulationsbetrags durch eine andere Modulationsquelle. Erfahre mehr darüber am Ende dieses Kapitels.
- Zurück zur Modulationsübersicht wechseln: Klick auf einen leeren Bereich, um zurück zur Modulationsübersicht zu wechseln.
Diese Methode ermöglicht eine höhere Präzision bei der Auswirkung einer einzelnen Modulationsquelle auf mehrere Ziele.
In der Mod-Ziel-Ansicht zeigt der mittlere Streifen alle Modulationsroutings für die ausgewählte Modulationsquelle an und bietet außerdem die folgenden Funktionen und Einstellungen: Modulationsziel, Modulations-Intensität (Amount), An & Aus, Entfernen (Remove), Sidechain.
TIPPS
- Nützliche Funktionen: Klick auf den weißen Pfeil rechts neben dem Namen des Modulators zu Beginn des Mittelstreifens, um nützliche Funktionen zu finden, die sich auf alle Modulationsroutings für den aktuellen Modulator auswirken. Einzelne Routings können über das Pfeil-Submenü kopiert oder neu zugewiesen werden.
- Modulator Sidechain 101: Der Modulator-Sidechain ermöglicht die Modulation eines Modulationsbetrags durch eine andere Modulationsquelle. Erfahre mehr darüber am Ende dieses Kapitels.
- Modulator umkehren: Eine Modulation ist bipolar. Stell einfach einen negativen Modulationsbetrag ein, um die Verlaufsform eines Modulators umzukehren.
- Automatisches Aufräumen: Modulationsroutings ohne Modulationsbetrag (0.00) werden entfernt, sobald die Mod Target-Ansicht verlassen wird.
- Zurück zur Modulationsübersicht: Drück den Esc-Taster oder klicke in einen leeren Bereich, um zurück zur Modulationsübersicht zu wechseln.
Ab Version 4 unterstützt Pigments die einfache Drag & Drop-Erstellung von Modulationsroutings.
Ab Pigments 4 erleichtert Modulation-Quick Edit das Anpassen der Modulations-Intensitäten für ein bereits zugewiesenes Ziel erheblich, vor allem, weil du dazu nicht in die Modulationsquellen- oder Modulationszielansichten schalten musst. Unter bestimmten Bedingungen erscheinen unterhalb eines Bedienelements Miniatur-Regler oder „Kreisdiagramme“, wie wir sie nennen.
Bis zu drei Hüllkurvengeneratoren können zur Modulation der Pigments-Parameter verwendet werden. Diese Hüllkurven findest du auf im "Envelopes"-Tab (orange) im unteren Bereich von Pigments.
Lege das Triggerverhalten der Hüllkurven fest, indem du die Gate-Quelle änderst.
TIPPS
- Legato 101: „Legato“ zu spielen bedeutet, dass du eine neue Keyboard-Taste bereits anschlägst, bevor du die letzte losgelassen hast. Einige Funktionen von Pigments nutzen das und verhalten sich entsprechend.
- Automatisch: Löse die Hüllkurven mit periodischen Quellen wie einem LFO oder den Grain-Triggern der Sample-Engine aus, um einzigartige Ergebnisse zu erzielen.
- Keine Polyphonie: Vermeide polyphone Hüllkurven, wenn du Nicht-Stimmenparameter wie z.B. Effekte modulierst.
- Fest verdrahtet: Die Gate-Quelle für die erste Hüllkurve (Env VCA) ist fest mit dem Keyboard verbunden. Du kannst im Polyphonie-Modus in den Play-Einstellungen zwischen den Modi „Mono Legato“ und „Poly“ auswählen.
Drei Niederfrequenzoszillatoren (LFOs) mit Wellenform- und Symmetriesteuerung für kontinuierliches Wellenform-Morphing können als Modulations- und Triggerquellen verwendet werden. Die LFOs findest du auf im „LFO“-Tab (gelb) im unteren Bereich von Pigments.
TIPPS
- Sei kreativ: Nutz den LFO über das Vibrato hinaus und erzeuge Bewegung für dynamische Klänge, die den Zuhörer fesseln.
- Rhythmic Gate: Stell „Rate Type“ auf „Sync Binary“ ein und verwende die Rechteckwellenform des LFO, um den VCF zu modulieren.
- Wobbling-Sounds: Stell das Filter auf einen Bandpassmodus und moduliere es mit einem LFO. Pass die LFO-Frequenz an, indem du ein hohes Resonanzniveau nutzt.
- Komplexes Schwingungsverhalten: Erziele einzigartige LFO-Wellenformen, indem du einen LFO mit einem zweiten LFO oder sogar mit sich selbst modulierst. Probier es aus!
- Trigger-Quelle: Die LFOs können auch zum Triggern anderer Modulatoren verwendet werden.
Ein LFO kann durch Ändern seiner Reset-Quelle neu gestartet werden.
TIPPS
- Legato 101: „Legato“ zu spielen bedeutet, dass du eine neue Keyboard-Taste bereits anschlägst, bevor du die letzte losgelassen hast. Einige Funktionen von Pigments nutzen das und verhalten sich entsprechend.
- Phased Pads: Stell „Free Running“ als Retrigger-Quelle für einen langsamen LFO ein. Verwende das dann, um die Pulsbreite der Analog-Engine-Oszillatoren oder eine Phaser-Filter-Grenzfrequenz für superwarme Phasenklänge zu modulieren.
- Polyphonic Spreader: Nutze Poly KBD als Reset-Quelle. Aktiviere KeyTrack für LFOs mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und verwende Velocity, um den Phase-Parameter des LFO zu modulieren. Stelle eine langsame Rate (in Hertz) ein und nutze den LFO, um die Tonhöhe, die Stereo-Pan-Position oder das Filter zu modulieren.
Definiere bis zu drei komplexe Functions, die als benutzerdefinierte LFOs oder Multi-Segment-Hüllkurvengeneratoren verwendet werden können. Die Functions findest du im „Functions“-Tab (grün) im unteren Bereich von Pigments.
TIPPS
- Die richtige Function: Stell sicher, dass die richtige Function ausgewählt ist, bevor du mit der Anpassung beginnst.
- Polyrhythmik: Verwende Functions, um rhythmische Pattern zu erstellen. Nutze den LFO-Modus mit unterschiedlichen Rate-Typen. Bei jedem Retrigger überlappen sich die Functions an unterschiedlichen Positionen, wodurch polymetrische Figuren entstehen. Zu abgedreht? Verwende die längste Function als Gate-Quelle für die anderen.
- Functions vs. Hüllkurven: Während Functions wirklich komplexe Formen ermöglichen, ist die Parametermodulation in Functions auf Rate und Scale beschränkt. Andererseits können die Parameter einer Hüllkurve moduliert werden. Wenn du also detaillierte Modulationskurven erstellen möchtest, nutze die Functions. Wenn du eine Echtzeitsteuerung mit umfassenden Modulationsfunktionen wünschst, entscheide dich für die Hüllkurven.
Functions können bis zu 64 Punkte enthalten, jede mit einem eigenen Wert und Kurventyp.
TIPPS
- Initialisieren: Lade das Init-Preset aus dem Functions-Preset Aufklapp-Menü.
- Regen 101: Um die Punkte der ausgewählten Function zufällig anzuordnen, klicke auf "Regen-Dice" und ziehe daran. Du wirst es nicht bereuen! Und falls doch, gibt es immer noch die Undo-Funktion.
- Automatisiere den Scale-Parameter: Moduliere diesen mit einem bipolaren Modulator für einzigartige Effekte.
Mit drei Zufallsgeneratormodulen lässt sich alles von subtilen unvorhersehbaren Änderungen bis hin zu völlig chaotischen Verhaltensweisen erzeugen. Nahezu jede beliebige Kombination der Zufallsmodule kann über die drei Zufallsslots im „Random“-Tab (violett) im unteren Bereich von Pigments eingestellt werden.
TIPPS
- Der Überraschungs-Faktor: Der er Überraschungs-Faktor ist unbezahlbar. Nutze die Zufallsmodulatoren, um dein Publikum und sogar dich selbst zu überraschen.
- Die Geheimwaffe Glitch: Die meisten der komplexen Edits, die du in IDM, Hyper-Pop oder anderer Glitch-basierter Musik hörst, werden mit Zufallsmodulatoren durchgeführt. Du solltest sie also kennenlernen!
- Humanize: Belebe statische Sounds mit subtilen Zufallsbits, welche die Grenze zwischen Mensch und Maschine verwischen.
Das Turing-Modul generiert zufällige Sequenzen, die sich bei Bedarf weiterentwickeln können.
TIPPS
- Flip 101: Turing-Sequenzen werden durch einen bestimmten sequentiellen Prozess erstellt, bei dem jeder neue Wert vom vorherigen abhängt. Der Flip-Parameter steuert die Wahrscheinlichkeit, dass einer dieser Werte umgedreht wird und eine neue Sequenz erzeugt. Wenn du diesen Wert zurückdrehst, kehrst du zur vorherigen Sequenz zurück.
- Sei kreativ!: Moduliere die Turing-Parameter mit einem LFO oder anderen Zufallsmodulatoren, um wirklich einzigartige Ergebnisse zu erzielen. Stell als ResetSource einen langsamen periodischen Modulator mit ungerader Rate ein.
- Hände an die Regler: Pepp deine Live-Performance auf, indem du Turing-Parameter live mit deinem MIDI-Controller modulierst.
- Bipolar?: Während das Turing-Modul nur eine positive Modulation erzeugt, kannst du den Modus „Combinate Remap“ verwenden, um diese in eine bipolare Modulation umzuwandeln. Weitere Informationen zur Remap-Funktion findest du am Ende dieses Kapitels.
Mit „Sample & Hold“ werden zu bestimmten Zeitpunkten von einer bestimmten Quelle abgetastete Werte ausgegeben.
TIPPS
- Quantisierte Modulation: Verwende beim Sampling eines LFO einen 1/8-Takt als Triggerquelle für eine einzigartige Stufenmodulation.
- Pseudo-Random: Die Utility-Engines Noise 1 & 2 können als Quelle für alternatives pseudozufälliges Rauschen verwendet werden. Samples mit niedrigem Pegel können keine Modulation erzeugen.
- Polyphonic Spreader 2: Verwende Sample & Hold, um die Tonhöhe, die Stereo-Panorama-Position oder das Filter zu modulieren. Verwende Poly KBD als Triggerquelle, damit jede Stimme einen einzigartigen Wert erhält.
- Modulier es!: Moduliere die Rises- und Fall-Parameter mit den LFOs, um interessante Ergebnisse zu erzielen.
Das Binärmodul generiert zufällige Einsen und Nullen mit einer bestimmten Rate.
TIPPS
- Tolles Anwendungsbeispiel: Da Binary nur Einsen und Nullen erzeugt, ist es als Side-Chain-Quelle und als Modulator für die Combinate-Module sehr nützlich.
- Perfekter Random-Trigger: Es erzeugt nur dann einen Trigger, wenn sein Wert von 0 auf 1 wechselt. Probiere es mit den Hüllkurven, Functions und LFOs aus.
- Sei kreativ: Moduliere die Binary-Parameter mit einem LFO oder anderen Zufallsmodulatoren, um wirklich einzigartige Ergebnisse zu erzielen.
- Bipolar?: Da das Binärmodul nur eine positive Modulation erzeugt, kannst du den „Combinate Remap“-Modus verwenden, um es in eine bipolare Modulationsquelle umzuwandeln.
Bis zu drei Combinate-Module mit neun Betriebsmodi können zur Umformung von Modulationsdaten verwendet werden. Die Combinate-Module findest auf im „Combinate“-Tab (lila) im unteren Bereich von Pigments.
TIPPS
- Check den Visualizer: Neben der resultierenden Wellenform wird auch die exakte Formel, die für die ausgewählte Operation verwendet wird, im Visualizer des Combinate-Moduls angezeigt. Check it!
- Bipolar zu Unipolar: Stelle beim Verwenden des Offset-Typs den „Amount“ auf 0.5 ein, um eine bipolare Modulation in eine unipolare umzuwandeln.
- Doppelter Modulations-Sidechain: Bei Verwendung des Sidechain- und Multiply-Modus von Combinate können zwei Modulationsquellen zum Sidechaining eines einzelnen Modulationsroutings verwendet werden.
Der Remap-Typ des Combinate-Moduls verwendet eine benutzerdefinierte Verlaufskurve, um die Daten einer Modulationsquelle zu transformieren.
TIPPS
- Curves 101: Wenn dir nicht genau klar ist, wie Verlaufskurven funktionieren, schau dir die Kurve an und wähle ein einzelnes Pixel aus. Dieses Pixel besitzt X/Y-Koordinaten. X stellt den Eingabewert dar, Y den Ausgabewert. Mit anderen Worten: Ein X-Eingabewert wird in einen Y-Ausgabewert umgewandelt.
- Polarität: Functions-Kurven arbeiten bipolar. Die linke Seite des Diagramms stellt die negative Phase des Eingangssignals dar, die untere Hälfte die negative Phase des Ausgangssignals.
- Das Schweizer Taschenmesser: Mit Remap kannst du entzerren, invertieren, quantisieren, nichtlineare Kurven erstellen und alles erreichen, was du dir so vorstellst.
- Diskrete Werte für Makro-Bedienelemente: Durch die Erstellung von Stufenfunktionskurven kannst du ein Macro auf diskrete Werte beschränken, sogar nur auf 0 und 1.
- Velo, AT, & KBD: Spezielle Verlaufskurven für Velo-, AT- und KBD-Modulationsquellen findest du im Keyboard-Tab (rosa) im unteren Bereich von Pigments. Erfahre mehr darüber im Kapitel „Andere Hardware-Panel-Funktionen“.
Vier Macro-Regler ermöglichen die gleichzeitige Steuerung mehrerer Parameter. Du findest die Macro-Regler im unteren Bereich von Pigments auf der rechten Seite.
TIPPS
- Fernbedienung: Einmal programmiert, können Makros in deiner DAW automatisiert oder per Fernzugriff über deinen MIDI-Controller angepasst werden.
- Der Drop muss passen: Nimm alle Parameter, die du bei einem Drop deines Songs ändern willst und weise diese einem Makro zu, um bei einer Live-Performance sofort alles im Zugriff zu haben. Nutze „Combinate Remap“, wenn die lineare Modulation nicht deinen Wünschen entspricht.
- Abstraktionen: In den Werkssounds von Pigments sind die Makros 1, 2 und 4 normalerweise mit Timbre, Time und FX gekennzeichnet. Während sich die jeweiligen Parameter von Sound zu Sound unterscheiden können, sollen die abstrakteren Funktionen dieser Makros (in den Werkssounds von ARTURIA) dieselben sein. Das vereinfacht den Lernprozess für einen Live- Performance-Ablauf erheblich. Jetzt weisst du es bereits! Nutze die von ARTURIA vorgeschlagenen Abstraktionen oder erstelle deinen eigenen.
Eingehende MIDI-Daten können für Modulationszwecke verwendet werden.
TIPPS
- Filter Key-Tracking: Schalte die FM-Quelle eines Filters auf KBD (falls verfügbar) und FM Amount auf 1, damit die Filter-Cutoff-Frequenz den Keyboard-Tasten folgt. Bei Filtertypen, die keine FM unterstützen, kann eine Keyboard-Tracking durch direkte Modulation des Cutoff-Parameters erreicht werden.
- Mit Ausdruck spielen: Verwende Velocity und Pressure (Aftertouch), um Pegel und Klangfarbe der Patches zu steuern, die auf die Spielweise des Spielers reagieren.
- Wobbling-Live: Erstelle einen LFO-basierten Wobbelsound und steuere dann mit dem Mod-Wheel die LFO-Geschwindigkeit im Handumdrehen.
- Benutzerdefinierte Antwort: Das Verhalten von Velo, AT und KBD kann mithilfe von Functions-Kurven geformt werden, die sich im Keyboard-Tab (rosa) befinden. Erfahre mehr über den RKeyboard-Tab im nächsten Kapitel.
- Verwendung des Center-Strip: Erfahre mehr über den Center-Strip im Kapitel „Modulationsquellen – Einführung“.
Ein virtuelles Keyboard, das sich im „Keyboard“-Tab (rosa) im unteren Bereich von Pigments befindet, kann zum Spielen des Instruments ohne einen dedizierten MIDI-Controller verwendet werden. Spezielle Einstellungen ermöglichen die Definition des Pitch-Bend-Bereichs.
TIPPS
- Velocity: Die virtuellen Tasten können, je nachdem, wo du drauf klickst, unterschiedliche MIDI-Velocities erzeugen. Klick ganz unten, um die höchsten MIDI-Velocity-Werte zu erzeugen.
- Transponieren der Computertastatur: Verwende die Tasten X & Z, um deine Computertastatur zu transponieren.
- Tape Stop-Effekt: Stell den Bend-Bereich auf 36 ein, um einen extremen Pitch-Bend zu erzielen, der einem Band-Stop-Effekt ähnelt.